Die Landwirtschaft ist eine der Hauptursachen des Klimawandels. Aber gleichzeitig leidet sie am meisten unter den Folgen. Schließlich wirken sich viele Naturkatastrophen direkt auf dieses Gebiet aus.
Es wird sogar erwartet, dass einige Küstenregionen und Trockengebiete vollständig für die landwirtschaftliche Nutzung verloren gehen. Die übrigen Regionen werden schwere Verluste erleiden und nur wenige werden davon verschont bleiben. Vielleicht verlieren sogar Millionen Menschen ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage.
Sind die Folgen des Klimawandels wirklich so schwerwiegend? Welche verheerenden Konsequenzen können wir im nächsten Jahrzehnt erwarten?
Landwirtschaftliche Produktivität – ist mit einem Rückgang zu rechnen?
Die Landwirtschaft ist stärker als jeder andere Wirtschaftszweig vom Klimawandel und den damit verbundenen Wetteränderungen betroffen. Zu den Auswirkungen des Klimawandels, die in Europa bereits sichtbar und spürbar sind, gehören vor allem zunehmende Hitze und längere Trockenperioden.
Gleichzeitig kommt es immer häufiger zu extremen Wetterereignissen wie anhaltendem Starkregen oder Hagel. Jede Klimaanomalie wirkt sich direkt auf die Landwirtschaft aus:
- Hurrikane und Tornados
- Dürren und Überschwemmungen
- Versalzung des Grundwassers
- Anstieg des Meeresspiegels
- häufigere und stärkere Stürme
Dazu können auch die Migration und Ausbreitung alter und neuer Krankheitserreger sowie das beschleunigte Artensterben gehören.
Doch nicht nur Europa, sondern auch Afrika, Südasien und Lateinamerika werden vom Klimawandel besonders betroffen sein. Die meisten Länder weltweit, darunter Australien, Vietnam und China, müssen mittelfristig mit erheblichen Ernteeinbußen rechnen.
Besonders stark betroffen waren die von Gletschern bewässerten Gebiete in den Anden und im Himalaya. Wenn das Eis schmilzt, besteht die Gefahr von Überschwemmungen, gefolgt von schwerem Wassermangel.Deshalb sprechen Experten heute von Ernteeinbußen, die nicht mehr ausgeglichen werden können. Vor allem, wenn die Durchschnittstemperatur über 2 Grad Celsius steigt. Die Folgen des Klimawandels sind noch ungewiss.
Europa steht vor einer Dürre
Der Frühling 2023 hat einen heftigen Start hingelegt. Zahlreiche Schauer und Überschwemmungen waren zu beobachten. Einige Gebiete wurden sogar durch Erdrutsche beschädigt.
Nach und nach füllten sich die Bodenreservoirs. Doch am Ende des Frühlings waren die unteren Schichten immer noch deutlich trocken.
Bis zur Mitte des Sommers hatte sich das Bild radikal verändert:
- Die Temperatur stieg auf ca. 30°C
- Mehrere Wochen lang fiel kein Tropfen
- Die ersten Warnungen vor Ernteausfällen trafen ein
Rekordhitze und anhaltende Dürre bereiten der Landwirtschaft jedes Jahr Sorgen. Extreme Bedingungen, die sich hinter den globalen Durchschnittswerten verstecken, können fatale Wetterereignisse verursachen und Gebiete unbewohnbar machen.
Wo der Beginn der Regenzeit nicht mehr vorhersehbar ist, wird die Aussaat zum Glücksspiel.
Wie man sich an den Klimawandel anpassen kann
Als Reaktion auf die Wetterbedingungen wurden in verschiedenen Regionen der Welt Anpassungsstrategien mit unterschiedlicher Wirksamkeit entwickelt. Darunter sind mehrere vielversprechende Prinzipien:
- Anfälligkeit landwirtschaftlicher Systeme gegenüber extremen Bedingungen reduzieren
- Ihre Nachhaltigkeit durch Diversifizierung erhöhen
Monokulturen sind einem größeren Risiko und einer höheren Anfälligkeit für viele Probleme im Zusammenhang mit Dürre und extremen Temperaturen ausgesetzt. Allerdings liefern Anbausysteme immer noch ausreichende Erträge, wenn einzelne Pflanzen während der Saison Verluste verursachen oder vollständig ausfallen.
Zu den notwendigen Maßnahmen gehört neben einer größeren Vielfalt geeigneter Pflanzenarten und -gemeinschaften auch eine größere Artenvielfalt mit unterschiedlicher Toleranz gegenüber Hitze, Trockenheit und Feuchtigkeit.
Wälder sind eine weitere Lösung
Die richtige Maßnahme wäre auch die Wiederaufforstung, der Schutz und die rechtzeitige Anpassung der Zusammensetzung bestehender Wälder. Dies würde den lokalen Wasserhaushalt stabilisieren, den Boden vor Erosion schützen und die Artenvielfalt steigern. All dies zusammen erhöht effektiv die Widerstandsfähigkeit gegen widrige Bedingungen.
Agroforstsysteme, die Bäume, Sträucher, Landwirtschaft und Viehzucht sowie andere Mischkulturen kombinieren, haben sich bereits als wirksam erwiesen.
Vorbereitung durch gemeinsame Anstrengungen
Während Bewohner von Städten mit ständigem Zugang zu Internet und Medien sich des Klimawandels schon lange bewusst sind, haben viele Landbewohner in den am stärksten betroffenen Regionen immer noch keine klare Vorstellung davon, was passiert.
Es ist nicht nur nützlich zu wissen, sondern auch zu verstehen, dass nichts mehr so sein wird wie zuvor. „Weiter so wie bisher“ ist für viele traditionelle Landwirte keine Option mehr. Dieser Ansatz ist unangemessen und kann eine Bedrohung für ihre Existenz und Weltanschauung darstellen.
Es bedarf nicht nur der Aufklärung und Information, sondern auch praktischer Konzepte, um sich frühzeitig auf noch nicht spürbare oder vorstellbare Klimaveränderungen vorzubereiten. Dabei geht es vor allem um die Fähigkeit von Communities und sozialen Netzwerken, gemeinsam zu agieren.
Wo der Klimawandel bereits spürbar ist, sind es oft lokal organisierte und funktionierende Frühwarnsysteme, die landwirtschaftliche Betriebe und sogar Menschenleben retten können. Der Zugang zu einer einfachen, erschwinglichen und schnell wirkenden Versicherung gegen Ernteausfälle ist für arme Kleinbauernfamilien von entscheidender Bedeutung.
Dies wird ihnen helfen, Naturkatastrophen zu überstehen und danach wieder von vorne beginnen zu können.