Inflation 2023 – in welche Richtung geht es?

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Nach einem schwierigen Herbst und dem Beginn des Winters 2022 sollte sich die europäische Wirtschaft allmählich erholen. Verbesserungen werden im Frühjahr 2023 erwartet. Die Inflation hat bereits ihren Höhepunkt erreicht und wird sich innerhalb der nächsten 2 Jahre wieder normalisieren. Was erwartet die Bewohner Europas und insbesondere des deutschsprachigen Raums in naher Zukunft?

Die Wirtschaft Österreichs wird sich allmählich erholen

Zwei Wirtschaftsforschungsinstitute, IHS und WIFO, haben bereits ihre Prognosen für den Winter und das Frühjahr vorgelegt. Der österreichischen Wirtschaft gehe es ihren Worten zufolge trotz vieler Krisen und Unsicherheiten relativ gut.

Obwohl diese Zahl im letzten Quartal leicht gesunken ist, wird für 2022 ein gesamtwirtschaftliches Wachstum von 4,8 Prozent erwartet. Die Aussichten für 2023 sind allerdings etwas schlechter.

Nach einem anfänglichen Rückgang dürfte die Produktion im Gesamtjahr weitgehend stagnieren oder nur leicht steigen (0,3 Prozent). 2024 wird dann ein Wachstum von 1,2 – 1,8 Prozent erwartet. Die Inflation sollte sich laut Expertenprognosen einigermaßen normalisieren. Nach einem Rückgang in den Jahren 2021 und 2022 werden die Reallöhne in den nächsten 2 Jahren wieder steigen.

Wird die Arbeitslosigkeit 2023 niedrig bleiben?

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird laut WIFO weiterhin günstig bleiben. Es besteht jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung. Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2022 (6,3%) wird die Arbeitslosenquote im Jahr 2023 leicht auf 6,5% steigen, bevor sie im Jahr 2024 wieder auf 6,2 Prozent sinkt.

Die Inflation sinkt und wird 3,2 Prozent erreichen

Was die Inflation betrifft, gibt es auch hier gute Nachrichten: Die Inflation in Österreich verlangsamt sich allmählich. Ende 2022 prognostizieren die Institute noch eine jährliche Inflationsrate von 8,5 Prozent. Bis zum ersten Halbjahr 2023 soll dieser Wert jedoch auf 6,5 – 6,7 Prozent sinken und 2024 werden die Verbraucherpreise nur noch um 3,2 – 3,5 Prozent steigen. Damit nähert sich die österreichische Wirtschaft dem Inflationsziel von 2 Prozent, wird es aber voraussichtlich in den nächsten zwei Jahren nicht erreichen.

Erholung der Reallöhne und der Verbrauchernachfrage

Wirtschaftsexperten erwarten für die Jahre 2023/24 eine Erholung der realen, also inflationsbereinigten Nettolöhne. Laut WIFO-Berichten werden die Nettoreallöhne im Jahr 2023 um 2,7% steigen.

Dies reicht jedoch nicht aus, um Reallohnverluste in den Jahren 2021 (minus 1,1%) und 2022 (knapp minus 3%) auszugleichen. Verluste werden erst 2024 nachgeholt. WIFO-Experten prognostizieren hier ein Wachstum von 3,9 Prozent pro Kopf.

Doch trotz sinkender Reallöhne verzeichnete 2022 laut IHS-Daten ein starkes Wachstum des privaten Konsums von 4,4 – 4,5 Prozent. Dazu trugen vor allem eine deutliche Senkung der privaten Sparquote und die Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen bei. IHS prognostiziert, dass der private Konsum 2023 um 0,6% und 2024 um 1,8% wachsen wird. Die Einwohner des Landes weisen also mehr Konsum bzw. weniger Sparen auf.

Das Institut der deutschen Wirtschaft erwartet für 2023 einen deutlichen Rückgang der Inflation

Auch in Deutschland sind positive Prognosen zu beobachten:

  • einige Indikatoren deuten darauf hin, dass auch hier der Höhepunkt der Inflation bereits erreicht ist
  • die Erzeugerpreise waren in den letzten Monaten niedriger
  • es gibt auch Anzeichen für niedrigere Energiepreise

Somit wird der Inflationsdruck stetig abnehmen. 2023 wird jedoch ein wirtschaftlich schwieriges Jahr für Deutschland. Bauwirtschaft und Handel werden Experten zufolge weiterhin mit einem Auftragsmangel zu kämpfen haben. Energieintensive Industrien wie die chemische Industrie werden auch 2023 noch vor Herausforderungen stehen.

Bundesbank gibt düsterere Prognosen ab

Gleichzeitig rechnen Notenbankökonomen Anfang 2023 mit einem Abschwung der Wirtschaft, sind aber optimistischer für die zweite Jahreshälfte und 2024. Die Bundesbank erwartet für 2023 einen wirtschaftlichen Abschwung in Deutschland und eine hohe Inflation auch nach 2023. Die Wirtschaftsleistung dürfte zunächst schrumpfen, Experten erwarten jedoch ab der zweiten Jahreshälfte 2023 eine allmähliche Erholung. Allerdings erhöht die Energiekrise die Inflation in Deutschland.

Nach einem Wachstum von 1,8% im Jahr 2022 erwarten die Experten der Bundesbank für Deutschland einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5% im Jahr 2023. Hohe Energiekosten als Folge der aggressiven Politik Russlands belasten Unternehmen und Verbraucher. Die privaten Haushalte sind aufgrund der insgesamt deutlichen Preissteigerungen mit Konsum zurückhaltend.

Was beeinflusst das Tempo des Wirtschaftswachstums?

Die Wirtschaft ist ständig auf und ab. Der Markt wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie Krieg, Pandemie, Situation auf den Finanzmärkten, Währungsstabilität usw. Die wirtschaftliche Entwicklung eines jeden europäischen Landes ist ebenfalls durch ein regelmäßiges Auf und Ab gekennzeichnet, dieses Grundmodell des Wirtschaftens unterliegt bestimmten Gesetzmäßigkeiten und ist bis zu einem gewissen Grad vorhersehbar.

Anhand einiger Indikatoren kann man erkennen, ob es dem Staat wirtschaftlich gut geht oder nicht. Dazu gehören die Auslastung der Unternehmen, die Zahl der Arbeitslosen, Import- und Exportquoten, Preise und Zinssätze. Länder, die mehr exportieren als importieren, sind wirtschaftliche Gewinner. Sie verdienen mehr Geld mit Devisen, als sie für den Import von Waren ausgeben.

Mit dem Wissen um alle notwendigen Feinheiten kann man sich in die eine oder andere Richtung bewegen, um letztlich einen positiven oder negativen Einfluss auf die Wirtschaft zu haben. Damit haben die meisten europäischen Länder noch das Potenzial, die mit den jüngsten Ereignissen verbundene ungünstige Wirtschaftslage zu überwinden.